Grundlagen
Das Lackieren von Bremssätteln ist eine relativ einfache Möglichkeit, sein Auto optisch aufzuwerten. Lackierte Bremssättel erinnern an Rennsport und Sportwagen, da z.B. Ferrari und Porsche die Bremssättel ab Werk lackieren. Bei der Farbwahl sind der Fantasie praktisch keine Grenzen gesetzt und somit kann man seinen Wagen beliebig individualisieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich ein lackierter Bremssattel leichter von Bremsstaub reinigen lässt.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Farbarten, die zum Lackieren verwendet werden können:
- Bremssattellack
- besonders hitzebeständiger Speziallack
- Hersteller: FoliaTec, CFC, MHW, u.a.
- Vorteil: speziell für das Lackieren von Bremssätteln entwickelt
- Nachteil: relativ teuer (ca. 20 bis 25 EUR für eine Dose; reicht i.d.R. nur für ein Auto)
- Hammerite-Metallschutzlack
- Metallschutzlack
- Hersteller: Hammerite
- Vorteile: einfach zu verarbeiten; in sehr vielen Farben lieferbar; sehr günstig (ca. 6,50 EUR für eine kleine Dose; reicht für ca. 10 Autos)
- Nachteil: lässt sich nicht so leicht von Bremsstaub reinigen wie Bremssattellack
- Autolack
- Vorteile: in allen Farben erhältlich (auch Effektfarben: Metallic, Flip-Flop), hitzebeständig
- Nachteil: schwierig zu verarbeiten, Ausbau des Bremssattels empfehlenswert
Ich habe bisher den Lack von FoliaTec und Hammerite ausprobiert. Auf diese zwei Lacksorten beziehen sich auch meine detaillierten Angabe zur Auftragsweise und Trocknungszeit. Eine Anwendungsanleitung liegt aber allen Bremssattellacken bei.
So, der Lack ist gekauft, dann kann es endlich losgehen...
Schritt 1: Bremssattel reinigen und evtl. alten Lack und Rückstände entfernen
Nachdem das Auto sicher aufgebockt und das Rad demontiert wurde, muss als erstes evtl. vorhandener Lack abgelöst werden. Dies war bei mir der Fall, da die alte Farbe teilweise begann, sich abzulösen und Blasen zu bilden. Zum Entfernen der Farbe erst die Blasen mit einem Schraubenzieher aufstechen und großflächig entfernen. Danach mit grobem Schleifpapier den gesamten Sattel großflächig abschleifen, um so viel alten Lack wie möglich abzubekommen. Anschließend mit einer Drahtbürste alles nochmal abschleifen und zurückgebliebene Lackfläche schön anrauhen, damit die neue Farbe besser hält.
Anschließend muss der Bremssattel richtig gereinigt werden. Dazu gibt es Bremsenreiniger, der im Zubehörhandel erhältlich oder z.B. bei FoliaTec gleich mit dabei ist. Damit den Sattel schön ordentlich einsprühen und abwischen. Dies sollte mehrmals wiederholt werden, denn nur auf einer dreck- und fettfreien Oberfläche ist eine optimale Haftung der Farbe gewährleistet.
Merke: Ein ordentlich gereinigter Bremssattel ist das A und O für ein optimales Ergebnis. Also ruhig etwas mehr Zeit investieren...
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gereinigter Bremssattel
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Schritt 2: Lack auftragen
Jetzt muss der Lack aufgetragen werden. Dies sollte grundsätzlich in zwei Schichten erfolgen, um die Deckkraft und Farbintensivität zu verstärken. Dazu die Farbe mit einem Pinsel auftragen und anschließend 15 Minuten trocknen lassen. Das Ergebnis sieht jetzt noch nich besonders gut aus, das ist normal. Beim zweiten Auftragen kommt die Farbe erst richtig zur Geltung. Auch die zweite Schicht schön dick auftragen, da dadurch eine glatte Oberfläche entsteht. Es ist darauf zu achten, dass keine kleinen Bläschen zurückbleiben. Außerdem sollte der Lack nicht unbedingt auf die Bremsscheibe und die Bremsklötzer tropfen.
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Bremssattel nach zwei Schichten Farbe
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Endergebnis
Wenn alle Schritte sorgfältig und sauber durchgeführt wurden, hat man auch ein überzeugendes Ergebnis. Die Farbe ist intensiv und leuchtend.
Beim Reinigen sollte dennoch darauf geachtet werden, nicht direkt mit dem Hochdruckreiniger auf den Bremssattel zu zielen, sonst kann der Lack evtl. abplatzen.
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Endergebnis: überzeugend sportlich
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